Projekt - Wort - Zeit - Bild - 2013


Zeit?    Eine Antwort von vielen!


Projekt - Zeit - gestartet im Winter 2013.
Es wird nach langer Zeit mit einem Bild ein Projekt gestartet, dass ich nicht mehr angerührt habe und unterstützt werde ich mit vier Gedichten von Heike Kreitschmann und michael starcke.

 

An dieser Stelle sei schon recht herzlichen Dank an meine(n) liebe(n) Kollegin und Kollegen gesagt!

 

Zeitlos, Zeitgeist, Zeitrahmen, Zeitschiene, Zeitumstellung, Mahlzeit, Malzeit, Zeit heilt alle Wunden, Zeit ist Geld, Es braucht seine Zeit, Kommt Zeit, kommt Rat, Das Rad der Zeit, 


Bild/Installation - dieter zawoDniak


ZEIT

 

Von Zeit zu Zeit, nehme ich mir die Zeit!

  

(c) by dieter zawoDniak, September 2014

Gedichte - Heike Kreitschmann, michael starcke


Heike Kreitschmann

Zeitlebens

 

Der Anfang

zeigt

das Ende

mittendrin

die Endlichkeit

 

(c) by Heike Kreitschmann, Januar 2014

Herz an Herz

 

Zeit bleibt stehen

während

ich mich in dir verliere

mein Heiligzeitpunkt

 

(c) by Heike Kreitschmann, Januar 2013

Du

 

Ist die Zeit heilig

oder purer Luxus

heilt sie

oder kostet sie Geld

 

Haben wir davon

zu viel

oder doch zu wenig

kommt mit ihr der Rat

 

Werden Minuten zu Jahre

wenn man wartet

oder zu Sekunden

die man in Liebe zählt

 

Kostbar ist sie

wie ein geschenktes Lächeln

von dir

 

(c) by Heike Kreitschmann, Januar 2013

michael starcke

im sinn der uhrzeiger

für dieter, den alten freund

 

das vorrücken

der uhrzeiger,

anders als

das vorrücken

einer armee.

 

der blick auf die uhr

sagt mir

noch eine halbe stunde

bis zur abreise

oder wie lange ich,

leicht geworden,

ohne ein leben

als gefangener zu führen,

in träumen gefangen war.

 

es ist nicht zu spät,

zeigt mir die uhr,

erst fünf minuten vor zwölf,

zeitig genug, eine entschuldigung

angemessen auszusprechen

oder liebe, das wärmende

feuer, zu entfachen in uns.

 

alpha und omega sind im sinne

der uhrzeiger, schlag genau des

himmlischen uhrmachers

exakte eingriffe und gesten.

 

(c) by michael starcke, august 2014

meine uhr habe ich gestellt

 

eine tageszeit

verlasse ich

in richtung einer anderen,

darin einem vogel ähnlich

im flug.

 

einen brief habe ich geschrieben,

den ich abgeschicken sollte,

solange er aktuell ist.

eine fotografie habe ich aufgestellt,

ein erbstück

jüngerer deutscher geschichte,

eine familie darauf

vor ihrer flucht

ins paradies.

 

meine uhr habe ich gestellt,

zähne gezeigt

einem beleuchteten spiegel,

mein verwittertes gesicht

in augenschein genommen

wie eine vergilbte landkarte

in der dämmerung

eines dunklen tages.

 

der nacht habe ich zugenickt

und eine gute fahrt gewünscht.

 

(c) by michael starcke, juli 2015

gelassener blick


für dieter


gelassener blick

auf die uhr,

die nicht nur die schlechten

zeiten anzeigt.


ach, diese unruhe,

die nicht nach-

lassen will:

ich bin mir

einer schuld bewusst,

aber welcher?


wann hätte es

von einem kirchturm

je dreizehn

geschlagen?


jeder zeit,

denke ich,

hat ihr gutes

als gegenentwurf

zu angstgespinsten

und leid,


mit beständiger liebe

gefüttert gegen

den plötzlichen kummer

und unserer ratlosigkeit.


(c) by michael starcke, juli 2015